Hey ihr Lieben!
Wie ich euch auf Instagram versprochen haben, sehr ihr hier nun meine Entwürfe von diesem Semester. Bisher ist alles nur skizzenhaft mit Bleistift gezeichnet, zum Schluss sieht das Alles natürlich ganz anders aus. Die Kollektion besteht aus 3 verschiedenen Arten von Entwürfen: Kommerziell, Designorientiert und Experimentell. Kommerziell sind die Sachen, die sehr „normal“ sind. Basics, klare Schnitte und so. Solche Dinge, wie wir sie in normalen Läden wie zum Beispiel Zara und H&M finden würden. Auch die Materielein sind hierbei dementsprechend günstig, damit sich möglichst viele Menschen die Sachen leisten können. Designorientiert sind die Kleidungsstücke, die zu dem Label passen. Die Sachen sind ausgefallener, auffälliger, die Schnitte komplizierter und auch die Materialien hochwertiger und teurer. Solche Sachen findet man meist in ausgewählten Boutiquen, oder auch eigenen Läden der Marke. Die experimentellen Stücke sind, wie der Name schon sagt, sehr experimentell und auffällig. Sie sind eher ein Kunstwerk und nicht einfach so verkäuflich. Diese Sachen werden meistens nur einmal angefertigt und sind dann auf den Laufstegen zu sehen, um das Label zu präsentieren und Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
In den Semesterferien kam mir die Idee irgendetwas Gangstermäßiges zu machen. Dank unserer neuen Dozentin dürfen wir dieses Semester wirklich so ziemlich machen was wir wollen, weshalb ich mich näher mit dem Thema auseinandergesetzt habe. Wenn man an Gangster-Mode denkt, hat man als erstes natürlich Sturmhauben, Bandanal, schwarze Kapuzenpullover,Lederjacken… im Kopf. Ja, hatte ich auch. Die Sache ist nur, dass die meisten Gangs gar keine bestimmte Kleidung haben. Sie kennzeichnen sich zum Beispiel durch bestimmte Farben. Die Mafia trug früher auch Anzüge, ja. Nur ist das natürlich nichts Besonderes. Und ich muss eine Kollektion machen, die es so noch nicht gibt. Stellt euch mal vor, ihr geht auf eine Modenschau und ihr wisst, das Thema ist Gangster. Dann habt ihr doch bestimmt diese Klischees im Kopf, oder? Als Designer muss man es schaffen, Kollektionen zu erstellen, mit denen niemand rechnet. Darin besteht die Schwierigkeit. Deshalb habe ich weiter nach Informationen gesucht und muss sagen, dass Gangs und alles was dazugehört, sehr unschöne Hintergründe haben. Das sind auf keinen Fall nur Geschichten, es gibt sie immer noch und dahinter stehen Schwerverbrecher, Morde, Kriminalität,… Nichts was man also zu schön darstellen sollte.
Auf meiner Suche nach Informationen, bin ich dann auf den Zoot-Suit gestoßen. Das ist eine ältere Anzugsform, die die Menschen, auch in Gangs, damals trugen. Unteranderem ein berühmter Verbrecher, bzw. Gangster, der in dieser Szene sehr bekannt war. Ich habe Elemente von diesem Anzug in meine Kollektion übernommen. Die Jacke von demAnzug ist sehr weit und hat sehr breite Schultern. Die Hose ist auch sehr weit und wird nach unten hin eng. Diese Elemente habe ich dann mit modernen Elementen und Schnitten kombiniert, wie man sie aus der jetzigen zeit kennt. So steckt ein Stück Geschichte und auch ein ernster Hintergrund in meiner Kollektion. Eines der wenigen, aber typischen Merkmale der Gangs sind natürlich diese Tücher, „Bandanas“. Deshalb taucht dieses Paisley-Muster, welches auch immer auf diesen Tüchern ist, immer mal wieder in meiner Kollektion auf. Anzüge und Kapuzenpullover, die ich bereits erwähnt habe, bestehen natürlich aus sehr unterschiedlichen Materialien. Um etwas neues und gleichzeitig einen Kontrast zu schaffen, habe ich diese Stoffe einfach kombiniert, was auf den Zeichnungen nun natürlich noch nicht wirklich zu erkennen ist. Eine Jogginghose aus „Anzugstoff“ mit Nadelstreifen? Klar, why not? Oder eine Anzughose aus Jersey (Daraus sind eure Pullover, Shirts und so) ? Geht auch. Eine weitere Besonderheit meiner Outfits ist, dass alles Unisex ist. Das bedeutet, alles kann von Männern und Frauen getragen werden. Entweder in unterschiedlichen Größen, oder auch bewusst nicht. Eine Frau trägt dann eben ein Männer-Shirt als Kleid, oder eine Jacke als Mantel. Ich finde diesen Oversized-Look total cool und ich finde, er passt zu dem Thema. Ein weiterer Grund, warum ich beschlossen habe, alles Unisex zu machen, ist die Tatsache, dass Frauen immer noch sehr im Hintergrund stehen. In den Gangs gibt es keine Frauen, zumindest nicht so offensichtlich. Doch nicht nur in diesem Bereich, allgemein stehen Frauen, egal um was es geht, meistens hinter den Männern. Ich denke, diese Problematik ist euch aber bewusst. Hoffe ich zumindest. Warum müssen Frauen sich immer anpassen, lieb und nett sein, Kleider tragen und das tun was man von ihnen erwartet? In meiner Kollektion sind Frauen und Männer komplett gleichberechtigt.
Das war nun ziemlich viel zu ein paar Zeichnungen, aber ich finde es ich wichtig, zu wissen worum es geht. Es kann natürlich sein, dass sich noch etwas an dem Konzept ändert, aber das ist zumindest der Ansatz. Was denkt ihr? ich würde mich über eure Meinungen freuen. Und natürlich auch, wenn ihr den Post bis zum Ende gelesen habt (;
Hi,
Ist toll die Geschichte hinter deinen Skizzen zuerfahren, zumal dein Thema schon schwierig ist.
Bun gespannt wie es mit den Skizzen weitergeht.
Liebe Grüsse,
Sandra
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