Und woran glaubst du?

In meiner Instagram-Story habe ich neulich kurz das Thema Glaube angesprochen und daraufhin stimmten viele von euch dafür, dass sie gerne mehr dazu hören wollen. Ich habe mich nun für einen Blogpost zu diesem Thema entschieden, da es ein so großes Thema ist und ich sonst oft dazu neige, ewig zu quatschen aber letztendlich nicht das rüber bringe, was ich eigentlich wollte. Kennst du das Problem? Außerdem würde die Story dann ziemlich lang werden.

Woran glaubst du? Jeder Mensch glaubt an irgendwas. Sei es der Glaube an den Urknall, an eine Religion, der Glaube an sich selbst… Glaube muss nicht unbedingt etwas mit Gott zu tun haben, auch wenn es in diesem Blogpost um meinen Glauben an Gott gehen soll. Den Gott im Himmel, an Jesus und an die Bibel. Ja genau, ich glaube daran. Und hier möchte ich darüber schreiben, warum ich glaube, warum ich trotzdem ganz normal bin und wie sich der Glaube auf mein Leben auswirkt. Denn ich glaube (haha), dass da oft einiges falsch verstanden wird.

Ich bin in einer christlichen Familie aufgewachsen, ich ging also von Anfang an mit in die Gemeinde/Kirche, in die Kinderstunde und wurde schon früh mit den Glaubensfragen konfrontiert. Ich wurde aber nie zu irgendwas gezwungen oder gedrängt. Um so älter ich wurde, um so mehr habe ich mich selbst mit dem Thema auseinandergesetzt.

Ich glaube an das, was in der Bibel steht, an die komplette Bibel, genau so, wie es da eben steht. Inhaltlich versteht sich. Es ist manchmal nicht so einfach die Bibel zu verstehen. Immerhin ist es eine ganze Weile her, dass sie geschrieben wurde. Aber das, was da so drin steht, lässt sich auch auf die heutige Zeit anwenden, wir müssen es nur auf unsere heutige Zeit übertragen. Für die, die gar keine Ahnung haben: Gott erschuf die Welt. Er sprach immer wieder zu den Menschen, einige von ihnen waren Propheten und die Menschen zu denen er sprach schrieben dann die Bibel. Die Bibel ist sozusagen eine Sammlung aus verschiedenen Berichten, teils Tagebucheinträgen, sogar Liedern und den Anweisungen, die Gott den Menschen damals gab. Ich finde das ziemlich spannend! Die Bibel besteht aus einem alten und neuen Testament. Das neue beginnt da, wo Gott seinen Sohn, Jesus, als Mensch auf die Erde schickt. So konnte Gott natürlich noch viel besser mit den Menschen kommunizieren. Gott ist ein Gott der uns lieb hat, er will nur Gutes für uns und ging letztendlich so weit, dass er seinen Sohn für unsere Sünden opferte (das passierte Karfreitag. Ostersonntag feiert man die Auferstehung). Denn die Menschen sind leider von Grund auf Böse… (das begann mit Adam und Eva). Ich glaube jeder Mensch hat eine gute und eine schlechte Seite an sich, ich natürlich auch. Bei manchen kommt sie nur mehr zum Vorschein als bei anderen, was man in unserer Weltgeschichte oft genug mitbekam. Jesus starb deshalb für uns, für unsere Sünden, weil der Mensch nunmal ein Sünder ist. Gott ließ ihn aber wieder auferstehen, deshalb feiern wir auch jedes Jahr Ostern.

Okay, wenn du das grade zum ersten Mal gehört hast, ist das vielleicht zunächst etwas verwirrend für dich. Aber ich glaube daran, und Glaube besteht nunmal auch daraus, dass man etwas einfach glaubt. Ich bin ein Mensch, der viel hinterfragt. Deshalb habe ich die ganze Bibel gelesen, mehrmals und viel mit anderen Menschen darüber diskutiert. Und noch immer glaube ich und bin von dem was passiert ist, überzeugt. Für mich ergibt das alles auch einen Sinn.  Alle meine Erkenntnisse hier aufzuschreiben, dass wäre gar nicht möglich. Ich weiß auch gar nicht, ob ich das so gut verschriftlichen könnte. Ich bewundere die Menschen, die sonntags mal eben eine Predigt halten, ich wäre dafür nicht so gut geeignet. Man kann niemanden dazu zwingen, an etwas bestimmtes zu glauben. Aber ich glaube, wenn sich jemand davon angesprochen fühlt, dann wird er sich selbst auf die Suche nach Antworten machen, bis er für sich eine Entscheidung treffen konnte. 

Für mich ist alleine die Tatsache, dass das was es alles gibt, existiert, Grund genug an einen Gott zu glauben. Ich glaube nicht an den Urknall, peng – und fertig. Dafür ist alles viel zu besonders und einzigartig. All die Pflanzen, Tiere und Menschen, dass alles so funktioniert, wie es funktioniert… da muss sich jemand ziemlich viele Gedanken gemacht haben.

Auch wenn ich aus einer „heilen Familie“ komme, wie viele es nennen würden, wofür ich übrigens sehr dankbar bin, habe ich viele unschöne Zeiten in meinem Leben durchlebt. Ich habe viel mitbekommen, habe teilweise echt gelitten und um es kurz zu sagen: ich bin mir sicher, wenn es keinen Gott geben würde, dann wäre ich heute nicht hier. Genauso wie einige andere Menschen die ich kenne. Es gab so viele Situationen, wo man sich fragte „Wie und wieso hat der/die das überlebt?“ „Wie kann es sein, dass diese Person noch durch die Gegend läuft und nicht längst umgefallen ist?“ Es gab eine Phase in meinem Leben, in der es mir so schlecht ging, dass ich das Leben auf dieser Erde allgemein in Frage gestellt habe. Möchte ich das noch? Halte ich das durch? Diese Frage habe ich mir gestellt, meine Antwort lautete aber ziemlich schnell  ja! Einfach weil ich den Glauben an diesen Gott habe, dass alles seinen Grund hat, dass wieder bessere Zeiten kommen werden. Meine Antwort wäre aber vielleicht anders ausgefallen, wenn ich diese Zuversicht nicht gehabt hätte. Nun schaue ich zurück, durfte durch diese blöden Zeiten lernen und wachsen und bin nun stärker als vorher. Ganz ähnliche Situationen habe ich bei Menschen die mir nahestehen erlebt. Viel mehr möchte ich da heute gar nicht ins Detail gehen. Solltest du dich da aber wieder erkennen und in einer dieser unschönen Zeiten stecken… dann bitte schreibe mir. Es ist immer wichtig zu reden und ich kann dir versprechen, es wird eine Lösung geben. 

Das beantwortet vielleicht auch schon ein Stück weit die Frage, warum Gott Leid zulässt. Diese Frage höre ich oft. Und genau kann ich sie nicht beantworten, ich bin ja nicht Gott. Ich bin aber davon überzeugt, dass Gott keinen Spaß daran hat, die Menschen leiden zu sehen. Manchmal brauchen wir diese Zeiten aber, um daraus zu lernen, zu wachsen, um stärker zu werden und später für andere Menschen da sein zu können. Meine zweite Antwort auf diese Frage ist, dass Gott den Menschen einen freien Willen gegeben hat. Wir haben die Möglichkeit, Entscheidungen zu treffen. Gute und auch schlechte Entscheidungen. Die erste richtig doofe Entscheidung trafen wohl Adam und Eva. Die Geschichte kennt ihr bestimmt, ob ihr nun gläubig seid oder nicht. Adam und Eva trafen eine falsche Entscheidung und das hatte eben Konsequenzen. Gott gibt uns durch die Bibel Regeln, an die wir uns halten sollen. Diese Regeln ergeben total viel Sinn. Du sollst nicht stehlen, du sollst nicht töten, du sollst nicht lügen,… Wenn wir Menschen uns nicht daran halten, natürlich hat das Folgen. Aber nicht weil Gott uns ärgern möchte. 

Aber warum nun der Glaube an Gott und die Bibel und nicht an eine andere Religion? Ganz einfach, weil alles andere für mich keinen Sinn ergibt. Alleine der Gedanke, irgendeine von Menschen hergestellte Figur zu verehren, ergibt für mich gar keinen Sinn. Außerdem ist Gott jemand, der es gut mit mir meint. Die einzige Bedingung, die Gott in der Bibel wirklich stellt, damit man sozusagen errettet wird und später in den Himmel kommt ist: Liebe Gott und liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst! Das steht in der Bibel in Lukas 10, 27: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe, mit all deiner Kraft und mit deinem ganzen Verstand. Und auch deinen Mitmenschen sollst du so lieben wie dich selbst.«

Das schließt für mich mit ein, dass ich mich bemühe, die Regeln zu befolgen, die Gott uns gibt. Das gelingt mir natürlich nicht immer, jeder macht Fehler. Aber dafür starb Jesus für uns, um unsere Sünden zu vergeben. Ist das nicht verrückt? Aber einfach großartig! Und wenn wirklich jeder Mensch, seinen Mitmenschen mit Liebe begegnen würde… ich glaube, dann könnten wir wirklich eine Welt in Frieden haben. Ich habe das Gefühl, davon sind wir Menschen weit entfernt. Aber jeder sollte da auf sich selbst schauen. Begegne du anderen Menschen mit Liebe. Du musst sie nicht mögen, aber sei höflich, sei hilfsbereit, sei trotzdem für sie da. Das wird nicht immer einfach sein, aber dein Leben wird es trotzdem verändern, auf eine positive Art und Weise. 

Ich bin in meinem Glauben an keine fragwürdigen Regeln gebunden. Ich bemühe mich meinen Mitmenschen in Liebe zu begegnen, Gott zu lieben und mich an seine Regeln zu halten, auch einfach deshalb, weil sie Sinn ergeben. Und das ist genug! Ich muss nicht an Türen klingeln, ich muss nicht durch die Einkaufsstraße laufen und Passanten nerven, es gibt nicht nur eine vorgeschriebene Anzahl an Menschen, die in den Himmel kommt, das muss ich alles nicht. Ich muss nur glauben. Und sollte ich das aus irgendeinem Grund nicht mehr tun, wovon ich aber nicht ausgehe, dann behalte ich meine Freunde, dann behalte ich meine Familie. Genauso spricht für mich absolut nichts dagegen, Freunde zu haben, die nicht gläubig sind. Ich darf arbeiten, ich darf studieren, ich darf shoppen gehen, ich darf auf Partys gehen, ich gehe zum Arzt, nehme Medikamente, ich darf alles. Nicht alles ist gut für mich und falsche Entscheidungen haben eben auch Konsequenzen. Deshalb versuche ich sie zu vermeiden. Aber selbst wenn ich mal eine falsche Entscheidung treffe, dann komme ich nicht in die Hölle und auch keiner aus meiner Kirche würde mich dafür bestrafen. Das ist dann eine Sache, die ich mit mir selbst und Gott ausmachen muss. 

Ich hoffe, mein Beitrag war interessant für euch und konnte einigen von euch ein bisschen Klarheit darüber geben, was es für mich bedeutet, an Gott zu Glauben. Wenn du dazu Fragen hast, dann stelle sie gerne und ich werde versuchen, sie dir zu beantworten. Wenn du Lust hast, kannst du auch einfach mal in eine Kirche gehen. Keine Sorge, du kannst da kommen und gehen wie du willst und darfst dich einfach mal umschauen. Es gibt auch ganz verschiedene Kirchen, in denen es unterschiedlich zugeht, der Glaube aber immer noch der gleich ist. In manchen Kirchen geht es etwas ruhiger zu, in anderen gleichen die Gottesdienste einer kleinen Party. Da darf jeder selbst schauen, was ihm gefällt und was zu ihm passt. 

Macht’s gut ihr Lieben!

2 Kommentare zu „Und woran glaubst du?

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