Die Wahrheit… mit 6k auf Instagram

Hallo ihr Lieben!

nachdem ich mich nun eine Zeit lang nicht hier gemeldet habe, bin ich wieder zurück, mit einem Thema, über das ich schon lange mal schreiben wollte. Es gibt immer mehr Blogbeiträge, in denen Blogger ehrlich über ihren „Blogger-Alltag“ berichten. Ich finde das super, denn leider sind nicht viele so ehrlich und sprechen auch Themen wie etwa Geld, Zeit und die Arbeit, die wirklich dahinter steckt, an. Allerdings handelt es sich dabei meistens um Blogger, die es bereits „geschafft“ haben. Die so viele Abonnenten haben, dass sie das Bloggen als ihren Beruf bezeichnen können. Aber was ist mit den kleineren Bloggern? Oft suche ich Antworten auf Fragen, die mir mit meiner Reichweite helfen, kann aber keine finden. Aus diesem Grund habe ich beschlossen, diesen Post zu schreiben. Wie viel Arbeit steckt hinter meinem Account? Wie läuft das mit den Kooperationen? Wie beeinflussen einen die Änderungen auf Instagram? Was ist mit Fake-Followern? Bekomme ich Geld, für das was ich tue? Ist es das Alles eigentlich Wert, oder in Wahrheit nur Zeitverschwendung? Stellt ihr euch diese Fragen manchmal? Dann lest weiter, vielleicht seid ihr ja in einigen Punkten der gleichen Meinung wie ich. Und wenn nicht? Lasst mich gerne wissen, wie ihr darüber denkt.

Ich Schnee am See 1 als Quadrat

Meinen Instagram-Account habe ich mir vor etwa 7 Jahren erstellt. Damals habe ich aber noch nicht mal darüber nachgedacht, dass es sowas wie Blogger überhaupt gibt. Ich habe einfach gepostet, was ich wollte. Heute steckt hinter meinem Blog ein Konzept, dennoch würde ich alte Bilder niemals löschen. Ich sehe Instagram als eine Art Tagebuch in Bildern, auch wenn ein Blog gleichzeitig ziemlich viel mit Business und der Öffentlichkeit zu tun hat. Als richtigen Blog würde ich meinen Account seid gut 3 Jahren bezeichnen.

Anfangs habe ich das Ganze aber nicht besonders ernst genommen. Ich hatte zuvor einen Account, auf dem ich nur Bilder von Fotoshootings gepostet habe. Dann habe ich ihn mit Lifestyle-Bildern kombiniert und angefangen Texte unter die Bilder zu schreiben. Ich habe ein paar wenige andere Mädchen auf Instagram gefunden, die das getan haben und fand das irgendwie cool. Jetzt ist das ein bisschen anders. Ich lege mehr Wert auf Professionalität, habe einige Wünsche, was aus meinem Blog werden soll und ja, auch über mehr Abonnenten würde ich mich freuen. Wenn ich es auf die einzelnen Tage aufteile, verbringe ich mindestens 3 Stunden am Tag nur mit Instagram. Dazu gehören das Fotografieren, das Bearbeiten der Bilder, das Posten, die Texte zu den Bildern, die Zusammenarbeit mit der ein oder anderen Firma, das Folgen anderer Leute,… die Liste könnte ich ewig so weiter führen. Dazu muss ich sagen, dass es nur ein Hobby ist. Bloggen ist nicht mein Beruf, aber dazu später mehr.

Instagram hat sich verändert und das meiner Meinung nach nicht zum Positiven. Facebook, Instagram und Snapchat gehören mittlerweile zusammen und seitdem gibt es immer mehr unschöne Änderungen. Wenn ihr auch zu den Leuten gehört, die sich darüber aufregen, werdet ihr wissen, was ich meine. Am nervigsten jedoch ist die Tatsache, dass Instagram bestimmt, wann wir uns welche Bilder anschauen sollen. Wir sind Menschen und sollten das doch eigentlich selbst entscheiden können, oder? Das Jahr 2016 war mein bestes Instagram-Jahr. Knapp 1k Abonnenten in ungefähr zwei Monaten. Kein Problem und damit meine ich echte Abonnenten. Seit den Änderungen verliere ich fast mehr Abonnenten, als dass ich welche dazu bekomme. Das ist sehr schade und demotivierend, da es alleine daran liegt, dass Instagram vielen meine Bilder gar nicht mehr zeigt. Mittlerweile gibt es Phasen, da bekomme ich in zwei Stunden 100 Likes und dann wieder Phasen, da gibt es in 4 Stunden 30 Likes. Es kann also nicht an der Insta-Welt liegen, die eigentlich Spaß daran hat, sich Bilder anzuschauen. Seitdem kämpfe ich eigentlich darum, meine 6k aufrecht zu erhalten. Dabei geht es mir nicht an erster Stelle um die Zahl, aber es ist einfach schade, wenn immer mehr Leute verschwinden, da es für sie so aussieht, als würde ich nicht posten.

Damit kommen wir zum nächsten Punkt. Durchhalten. Du willst eine aktive Community? Dann sei selbst aktiv. Anderen folgen, so wie andere Bilder liken und kommentieren ist ein Muss. Ich habe von erfolgreichen Bloggern gehört, dass sie anfangs Tage damit verbracht haben, dies zu tun. Da ist etwas dran. Das mache ich zwar nicht so extrem, versuche es aber immer zwischendurch. Vor dem Fernseher, im Wartezimmer, im Bus, es finden sich immer ein paar Minuten.

Man kann es sich aber natürlich auch einfacher machen. Ich bekomme regelmäßig Angebote zugeschickt, in denen mir Firmen Abonnenten verkaufen wollen. „Die Anzahl organisch steigen lassen“ oder so heißt es dann. Der größte Quatsch und das Peinlichste, was man tun kann. Das kam für mich niemals in Frage, denn das ist einfach eine große Lüge. Und ganz ehrlich, man merkt, wenn Blogger falsche Abonnenten haben. Außerdem, was bringt einen das? Leider einiges. Die Zahl auf dem Profil spielt mittlerweile bei vielen die größte Rolle. Dennoch ist das einfach nicht richtig und ich hoffe für jeden, der das tut, dass er ganz schnell von Instagram gelöscht wird.

Es gibt aber auch noch eine andere, sehr viel fairere Möglichkeit und zwar Supportgruppen. In diese schickt man sein Bild. Dafür muss man die Bilder der anderen in dieser Gruppe liken (und kommentieren). Das tun die anderen bei einem dann auch. Das heißt die Likes und Kommentare sind echt. Man kann natürlich auch dies kritisch betrachten, habe ich lange Zeit auch. Ich bin aber zu dem Entschluss gekommen, dass es für mich total okay ist. Wenn man längere Zeit in so einer Gruppe ist, lernt man die Leute dort durch ihre Bilder kennen und es macht mir Spaß, regelmäßig zu sehen, was es von ihnen Neues gibt. Außerdem kann es nie schaden, Kontakte zu anderen Bloggern zu haben.

Jetzt kommen wir zu dem zweiten großen Punkt, über den ich heute schreiben möchte. (Ja ich weiß, es ist ein langer Beitrag.) Kooperationen. Seid ungefähr zwei Jahren arbeite ich immer mal wieder mit verschiedenen nationalen und auch internationalen Firmen zusammen. Das könnt ihr auch, unabhängig von eurer Reichweite. Das ist allerdings nicht so einfach, wie es aussieht. Man bekommt nicht einfach so einen Berg Geschenke und spielt dann Bescherung. Meistens ist es so, dass ich die Labels anschreibe, mit denen ich gerne arbeiten würde. Per Mail, ich finde das seriöser. Immerhin geht ihr jedes Mal einen kleinen Vertrag mit dem Label ein, mit dem ihr kooperiert. Überlegt euch also genau, wie ihr den Text für die Mail formuliert. Fragt mich gerne, wenn ihr ein Beispiel wollt. In der Regel kommt auf diese Mails keine Antwort, oder es gibt eine Absage. Schreibt 20 Labels an und bekommt 1 Zusage. Es steckt viel Arbeit dahinter. Jedes Label hat andere Kriterien, nach denen sie die Blogger aussuchen, mit denen sie arbeiten. Einige gehen tatsächlich nur nach der Abonnenten-Zahl auf dem Profil. Traurig aber wahr. Kauft euch 100k Abonnenten und verdient euer Geld mit Instagram. Ist machbar, aber ist es das Wert? Die meisten Firmen habe eine Mindestanzahl, die man erreicht haben sollte. Meiner Erfahrungen nach, liegen diese meistens bei 1k, 3k, 5k und 10k. Über den Bereich danach, geht es heute nicht. Immer mehr Firmen legen aber auch Wert darauf, was wirklich auf dem Account passiert. Die Bilder sollten zu dem Produkt passen. Die Follower sollten aktiv und echt sein.

Doch jetzt kommt das große ABER. Lasst euch nicht ausnutzen. Als ich herausgefunden habe, dass es Labels gibt, die mit mir kooperieren würden, habe ich so ziemlich alles und jeden angenommen. Am Anfang war das cool, aber ich musste schnell merken, dass das der falsche Weg ist. Durch mein Studium und die kurze Zeit, die ich in einer PR-Agentur verbracht habe, weiß ich, dass Labels mega viel Geld in Werbung investieren. Eine Anzeige in einer bekannten Zeitschrift kostet sie sehr viel mehr, als einen berühmten Blogger. Dieser erreicht aber teilweise noch mehr Menschen, als irgendeine Werbeanzeige. Einfach dadurch, dass Blogger lebendig und authentisch sind. Deshalb prüft, ob die Kooperation für euch in Frage kommt. Eigentlich müssten die Labels eure Arbeit bezahlen, egal wie hoch eure Reichweite ist. Eure Arbeit ist etwas Wert, ehrlich! Die meisten Blogger sind allerdings bereit ohne Vergütung zu arbeiten, für die Labels natürlich toll. Es gibt mittlerweile so viele Blogger, dass sie die Kleinen auch direkt ablehnen können.

Wie aber sehe ich, ob eine Kooperation fair ist oder nicht? Ganz wichtig, klärt vorher, was ihr bekommt und was das Label dafür verlangt. Am Anfang machte ich zum Beispiel den Fehler, einer Firma zuzusagen, die einige Produkte über Amazon verkaufte. Es hieß ich bekomme alles, was sie verkaufen und ich poste zu jedem Teil ein Bild. Hörte sich gut an, aber letztendlich saß ich da mit einem Haufen „Schrott“ und habe viel Zeit in etwas investiert, das keiner sehen wollte.

Nehmt keine Kooperationen an, bei denen ihr nicht mal das Produkt gestellt bekommt, sondern nur einen Rabatt! Wenn ihr das tut, bezahlt ihr die Labels dafür, dass ihr für sie arbeitet. Überlegt, wie viel Zeit ihr in den Post für das Produkt stecken würdet. Ein Shooting, Bildbearbeitung, einen schönen Text dafür verfassen… Ihr kommt auf 5 Stunden? Wir haben einen Mindestlohn von 8,84€ in der Stunde. Das Produkt sollte also etwa 50€ wert sein. Versteht ihr was ich meine? Social Media spielt eine immer größere Rolle und ist für viele Labels das größte Werbemittel. Ihr seid einiges Wert. Doch jetzt zu dem Thema, über das meistens nur ungerne gesprochen wird. Wie viel kann ich denn nun verdienen? Ich, mit meinen 6k Abonnenten, habe seitdem ich blogge zwischen 200–300€ verdient. Das ist zwar ein nettes Taschengeld, aber im Vergleich zu dem Arbeitsaufwand dahinter nicht viel. Und leben kann ich davon auch nicht. Wenn ich bedenke, dass ich alleine für Photoshop 30€ im Monat bezahle… es bleibt nichts übrig. Meine Bezahlung sind also die Produkte.

Damit möchte ich noch eine weitere Frage beantworten, bei der die Meinungen sehr auseinander gehen. Darf ich PR-Samples verkaufen? Ich sage ja. Wenn nun ein Label direkt sagt, dass es das nicht möchte, dann lässt man das natürlich. Aber es ist einfach so, man bekommt so viele tolle Sachen, insbesondere aus dem Kosmetikbereich, die man aber nicht alle aufbrauchen kann. Vieles verschenke ich an Freunde, anderes verkaufe ich halt. Wem bringt es etwas, wenn die Sachen bei mir im Schrank liegen und irgendwann nicht mehr verwendbar sind? PR-Samples zu verkaufen finde ich aber auch nur in Ordnung, solange dies zu einem fairen Preis passiert. Bei Bloggern, die für ihre Kooperationen gut bezahlt werden, finde ich das nicht so gut. Es sei denn, sie spenden die Einnahmen an einen guten Zweck, das ist etwas anderes. Solange man aber nur durch Produkte bezahlt wird, ändert man seine Bezahlung einfach, indem man sie in Geld umwandelt. Gleichzeitig freuen sich andere darüber, dass sie tolle Produkte für wenig Geld erwerben können. Einige Sachen, die ich nicht benutzen kann, findet ihr zum Beispiel auf meinem Kleiderkreisel-Account.

Wenn ihr sichere und auch bezahlte Kooperationen eingehen wollt, dann solltet ihr euch am besten in Blogger-Netzwerken registrieren. Dahinter stecken Agenturen, die zwischen den Bloggern und den Labels vermitteln. Dort seid ihr abgesichert und es ist klar festgelegt, wer was bekommt. Aber Achtung, auch hier gibt es leider viel Betrug und falsche Versprechungen. Ich habe in diesem Bereich viele gute, aber auch schon schlechte Erfahrungen gemacht. Namen nennen möchte ich keine, fragt mich direkt, wenn ihr Details wollt.

Wie ihr seht, ist nicht immer alles so schön und einfach, wie es scheint. Die Reichweite spielt dabei nicht immer eine Rolle. Sicherlich haben es „große“ Blogger in einigen Bereichen noch schwerer, in anderen dafür wieder leichter. Dennoch ist das Bloggen auf Instagram nichts, was ich aufgeben möchte. Ich liebe Bilder, ich fotografiere gerne und finde es einfach spannend, immer wieder neue Menschen durch ihre Fotos kennenzulernen.

Ich freue mich, wenn ihr bis hierher gelesen habt und ich euch einen kleinen Überblick über einige Dinge verschaffen konnte. Ich finde es wichtig, dass man in dieser Branche ehrlich bleibt, eben weil immer mehr nur künstlich dargestellt wird. Wie seht ihr das? Schreibt gerne eure Meinung dazu.

Ich wünsche euch einen wunderschönen Tag und viel Spaß beim Bloggen, soweit ihr einen Blog habt! 💋

8 Kommentare zu „Die Wahrheit… mit 6k auf Instagram

  1. Ein toller und ausführlicher Artikel. Ich muss allerdings sagen, dass mein Hauptaugenmerk mein Blog ist und nicht Instagram. Eben weil man so sehr abhängig vom Algorithmus ist. Was Kooperationen angeht muss ich dir recht geben. Angebote bei denen man weder Produkt noch Bezahlung und nur einen Rabattcode erhält sind ein absolutes No Go.

    Liebe Grüße, Milli
    (http://www.millilovesfashion.de)

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  2. Hallo! Du sprichst mir total Aus der Seele ! Ein wunderbarer Beitrag, der die Wahrheit sagt.

    Ich verdiene seit 1 1/2 Jahren Geld mit meinem Blog und habe bisher ca 500€ verdient. Wie du sagst, ein schönes Taschengeld- mehr aber auch nicht und meist den Arbeitsaufwand auch nicht wert. Zurzeit konzentriere ich mich eher auf Lifestyle Themen, da mir der Umbruch in der Branche überhaupt nicht gefällt.

    Liebe Grüsse
    Maren

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