Nachhaltigkeit… was ist das?

Hallo ihr Lieben!

Heute geht es um das Thema Nachhaltigkeit. Ein Begriff, den wohl jeder kennt. Aber was ist das eigentlich? Und wie kann ich nachhaltiger leben? Darüber möchte ich heute schreiben. Außerdem soll es darum gehen, wie ich über das Thema denke, da ich mich in der Vergangenheit ja doch etwas mehr mit diesem Bereich auseinander gesetzt habe. Warum? Dann lest doch mal diesen Beitrag.

-Es handelt sich in diesem Beitrag um meine Gedanken. Der Inhalt ist gekürzt und teils umschrieben. Mein Blog gilt nicht als gültige Quelle für Bachelor- oder Hausarbeiten…*-

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Bevor ihr jetzt denkt, euch erwartet hier ein belehrender Beitrag, der alles schlecht macht, das ihr bisher getan und gekauft habt, keine Sorge, das ist nicht mein Ziel. Ich möchte einfach meine Gedanken mit euch teilen und euch zeigen, wie man dieses Thema in seinen Alltag integrieren kann, ohne auf viel zu verzichten.

Aber was ist Nachhaltigkeit denn nun? Ich finde diese Definition ganz verständlich: „Nachhaltigkeit bedeutet, dass sozio-kulturelle, ökologische und ökonomische Ressourcen nur soweit ver- und gebraucht werden, dass sie auch zukünftigen Generationen in der gleichen Qualität und Quantität zur Verfügung stehen können.“ Ich habe die Definition hier gefunden. Nachhaltigkeit bedeutet also, dass alle Ressourcen nur soweit verbraucht und gebraucht werden, dass sie zukünftigen Generationen noch in der gleichen Menge und Qualität zur Verfügung stehen, wie uns jetzt.

Zur Zeit leben wir Menschen aber so, dass die Regenerationsfähigkeit der Erde bereits um 1/5 überstiegen wird. Wenn die Ökosysteme unseres Planeten davon nicht geschädigt werden sollen, bräuchten  wir mehr als nur eine Erde.

Ein weiterer Punkt, den ich eigentlich immer mit dem Thema Nachhaltigkeit in Zusammenhang sehe, ist das Thema Fairness. Wie werden die Produkte hergestellt? Werden die Arbeiter/innen fair bezahlt? Werden sie fair behandelt? Sind die Arbeitsplätze sicher oder begeben sich die Arbeiter/innen jeden Tag in große Gefahr?

Da ich meine Bachelorarbeit mit über dieses Thema geschrieben habe, habe ich mich viel mit dieser Problematik beschäftigt. Problematik, da es wirklich ein Problem ist. Ich könnte euch an dieser Stelle natürlich eine lange Bachelorarbeit veröffentlichen, da ich aber vermute, dass die wenigsten von euch  Zeit haben diese zu lesen, versuche ich mich kurz zu fassen.

Die Bedingungen unter denen viele Sachen, die wir besitzen, hergestellt werden, sind katastrophal. Für die Menschen und auch die Umwelt, was ja letztendlich auch wieder den Menschen schadet. Das ist in jedem Bereich so, seien es Autos, Technik, Lebensmittel, Kleidung,… Produziert wird nicht so, wie es am Besten ist, sondern wie es am Günstigsten ist. Da ich mich auf das Thema Nachhaltigkeit in der Modebranche konzentriert habe, bleiben wir heute auch dabei.

Um das vorwegzunehmen, es gibt immer Menschen, Firmen, Marken, Organisationen, etc., die sich für das Gute einsetzen und auch einige Produkte, die einen positiven Hintergrund haben. Davon gibt es bisher aber leider noch viel zu wenige. Darauf komme ich später aber nochmal zurück.

Es gibt kaum ein Land, in denen die Arbeitsbedingungen so gut sind und die Gesetze und Menschenrechte so gut eingehalten werden, wie in Deutschland. Natürlich gibt es auch in anderen Ländern Regeln, nur leider werden diese kaum beachtet. Vieles, von dem was wir besitzen, wird in Entwicklungsländern, insbesondere in Asien, hergestellt. Die Menschen arbeiten dort unter unwürdigen Bedingungen und haben kaum Rechte. Von 8 Stunden Arbeit am Tag träumen die meisten. Es ist normal, dass die Arbeiter/innen Überstunden machen, die nicht vergütet werden. Sowas wie Wochenende gibt es nicht und da der Heimweg meistens zu weit ist, schlafen sie in Hallen auf dem Fußboden. Frauen, die Kinder haben, sind oft gezwungen sie wegzugeben. Werden die Produktionsquoten nicht erfüllt, kommt es zu Bestrafungen, die zum Beispiel aus öffentlichem Bloßstellen, Diskriminieren oder sogar körperlicher Gewalt bestehen, zum Beispiel, in dem die Arbeiter/innen gezwungen werden, mit giftigen Chemikalien ohne Schutzkleidung zu arbeiten. Viel sind krank, eine Krankenversicherung gibt es aber keine und Fehltage werden nicht vergütet. Sexuelle Belästigung, das verbot die Toilette zu benutzen, gezwungen werden zu stehen oder Handgreiflichkeiten sind ebenfalls an der Tagesordnung. Die Produkte werden nicht von einer Maschine produziert, sondern von Menschen. Das Problem ist, dass die Menschen als Maschine gesehen werden. Und wenn ein Teil der Maschine nicht mehr funktioniert, dann wird es eben ausgetauscht. Ich weiß, das klingt hart. Aber an dieser Stelle gibt es nun mal nichts schön zu reden

Wie ich bereits erwähnte, versuche ich das Problem hier zusammenzufassen. Die Informationen habe ich aus verschiedenen Büchern, von Websites und auch aus verschiedenen Interviews, die ich mit Organisationen geführt habe, die etwas verändern wollen. Wenn ihr dazu mehr wissen möchtet, dann fragt mich bitte!

Ich möchte euch über ein Beispiel berichten, das grausam ist, aber leider sehr gut die Realität darstellt. Vieles von unserer Kleidung wird in Bangladesh produziert. Dort gibt es etwa 5000 Textilfabriken, deren Zustände sehr schlecht sind. Im Jahr 2012 brannte die Fabrik Tazreen ab. Dabei starben viele hunderte Menschen, entweder in den Flammen, bei einem Sprung aus dem Fenster oder an den Folgen von Verletzungen. Es handelte sich um ein neunstöckiges Gebäude, ohne Notausgänge und das Feuer brach im Erdgeschoss aus. In dieser Fabrik produzierten unter Anderem Labels wie C&A, Kik und Walmart.  Das traurige, die schlechten Sicherheitszustände dieser und vieler weiteren Fabriken waren bekannt. Bevor nun jemand denkt, teure Marken lassen in anderen Fabriken produzieren, nein. Da kommt ein anderes Etikett rein und das war’s.

Danach wurde ein Sicherheitsabkommen geschlossen, das viele Marken unterschrieben haben. Die Arbeiter/innen müssen so wenigstens keine Angst mehr haben, dass ihnen das Dach auf den Kopf fällt, oder sie während der Arbeit verbrennen Andere Probleme bestehen aber weiterhin.

Die Umwelt leidet genauso und damit auch wieder der Mensch. Zum Beispiel kommen bei der Produktion von Naturfasern wie Baumwolle sehr viele Chemikalien zum Einsatz, wie zum Beispiel Pestizide. Einige dieser Chemikalien bleiben in unseren Kleidungsstücken zurück, was besonders bei Babys und Menschen mit einer empfindlichen Haut zu Allergien führen kann. Wie schädlich diese Pestizide sein können, zeigt eine Statistik der WHO (World Health Organisation). Jedes Jahr erkranken etwa 3 Millionen Menschen an einer Pestizidvergiftung, etwa 20000 von ihnen Sterben. Meistens betrifft es Arbeiter/innen von den Baumwollfeldern, aber Reste des Giftes bleiben, wie gesagt, in der Kleidung zurück.

Die Tiere… ich möchte sie natürlich nicht ignorieren, gehe aber eigentlich davon aus, dass alle so ungefähr wissen, was mit ihnen passiert, um unsere Kleidung zu produzieren. Enten die lebendig gerupft werden, Kühe die man lebendig häutet, Schafe die beim scheren Gliedmaßen verlieren, Seidenraupen die gekocht werden, um Seide zu gewinnen,… die Liste ist lang und traurig. Tiere werden teilweise auf Extrafarmen für die Textilindustrie gezüchtet. Die wenigsten tierischen Produkte sind Abfallprodukte aus Metzgereien.

Nachdem ich meine Arbeit geschrieben und das alles erfahren habe, stellte ich mir die Frage, wie ich nun weiter machen möchte. Natürlich gibt es die Möglichkeit, nur noch von Marken zu kaufen, die komplett nachhaltig und fair produzieren. Das Problem ist dabei, dass mir diese Sachen aber oft optisch nicht gefallen und ich sie mir nicht leisten kann. Die Preise finde ich grundsätzlich okay, immerhin sollen die Arbeiter/innen vernünftig bezahlt werden und alternative Rohstoffe kosten auch einiges, aber wenn ich nicht genug Geld dafür habe, dann kann ich daran nicht so einfach etwas ändern. Außerdem finde ich es nicht richtig, wenn ich jetzt nur noch „gute“ Kleidung kaufe, alles andere aber weiter auf dem günstigsten und einfachsten Weg erwerbe. Möchte ich wirklich 100%ig nachhaltig und fair leben, in allen Bereichen, dann müsste ich in eine Hütte im Wald ziehen… wobei das auch schon wieder problematisch wäre, immerhin müsste man ein paar Bäume fällen um das Häuschen zu bauen.

Das alles ist meine persönliche Meinung, bitte vergesst das beim lesen nicht. Ich glaube aber, dass es nicht möglich ist, so „perfekt“ zu leben. Was aber möglich ist, ist bewusster zu leben und dadurch Rücksicht auf Mensch und Umwelt zu nehmen. Wie schafft man das? Bevor ich etwas kaufe, stelle ich mir immer folgende Frage:

Brauche/Will ich das Teil wirklich, oder möchte ich es nur weil es billig ist?

Macht euch bewusst, wo das Teil herkommt. Nichts fällt einfach aus einer Maschine. Auch ein Shirt für 2€ wurde von einem Menschen zusammengenäht. Einem sollte einfach bewusst sein, was man mit dem Kauf des Artikels unterstützt. Da frage ich mich dann zum Beispiel ob ich 5 Shirts davon kaufe, oder lieber eins, das etwas teurer ist, aber dafür aus einem besseren Material besteht und/oder fair produziert wurde.

Ich habe für mich entschieden, dass ich es in Ordnung finde, in Maßen auch in herkömmlichen Geschäften einkaufen zu gehen. Allerdings sollte man sich, bevor man etwas kauft, die oben genannte Frage stellen und sich bewusst machen, dass es ein Mensch genäht hat, dem es dabei vermutlich nicht so gut ging. Oft lege ich das Kleidungsstück dann wieder zurück, da es mich doch nicht so sehr überzeugt. Tütenweise Klamotten kaufen, nur weil sie grade im Angebot sind, tue ich seitdem nicht mehr.

Noch eine Sache, die wirklich jeder tun kann und sollte, schmeißt alte Kleidung nicht in den Müll! Das ist Mega schlecht für die Umwelt und wie ich finde, auch sehr traurig, da es eben von einem Menschen gemacht ist, egal wie billig es war. Wenn die Kleidung noch schön ist, dann verkauft sie und verdient euch ein bisschen Geld. Zu viel Aufwand? Dann verschenkt oder spendet sie. Immer noch zu kompliziert? Dann stopft sie einfach in den Container für Altkleidung und jemand anderes kümmert sich darum. Aber bitte nicht in den Müll.

Wisst ihr, keiner ist perfekt und das erwartet auch keiner. Aber die Augen verschließen und sich denken, dass man eh nichts verändern kann, ist falsch. Es sind so viele Kleinigkeiten, die man tun kann. Und wenn jeder auf diese achten würde, dann könnten wir so viel positiv verändern. Werft heile Sachen nicht weg, egal ob Kleidung, Möbel, Technik,… Verzichtet auf eine Plastiktüte und tragt einfach einen Stoffbeutel mit in eurer Handtasche. Schaut euch auch Secondhand-(Online)shops um. Tauscht Kleidung mit eurer besten Freundin. Schaut nach, ob die Jacke einen echten Fellkragen hat und nehmt vielleicht doch lieber eine andere. Wenn ihr etwas neues und besonderes ausprobieren wollt, schaut euch mal Labels an, die ihre Kleidung auf alternative Weise produzieren. Dies alles und noch viel mehr sind Kleinigkeiten, die wirklich jeder machen kann, ohne ernsthaft auf etwas zu verzichten. Für die, die es interessiert (und das sind hoffentlich viele), plane ich einen extra Post, in dem ich euch noch ein paar Tips gebe und ein paar Marken nenne, die nachhaltig und/oder fair produzieren. Auch auf das Thema Greenwashing werde ich da eingehen. Dies würde aber jetzt den Rahmen sprengen, also komme ich langsam zum Ende.

Wenn ihr bis hierhin gelesen habt und einen Moment darüber nachdenkt, dann finde ich das toll. Und wenn ihr Fragen oder Anmerkungen habt, immer her damit!

xx Josefine 💋

 

-*…wenn ihr die Quellen zu den Informationen haben möchtet, mehr wissen wollt oder Empfehlungen zu passender Literatur sucht, dann kontaktiert mich! Für die Richtigkeit jeglicher Informationen übernehme ich hier keine Verantwortung. –

Ein Kommentar zu „Nachhaltigkeit… was ist das?

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